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1. Friedrich der Große - S. 19

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 19 — nach Rheinsberg bescheiden, um sie in seine Pläne einzuweihen. Trotz seines Fiebers arbeitete er unausgesetzt mit ihnen und speiste auch mit ihnen allein. König Friedrich teilt Podewils und Schwerin seine Pläne mit. Da der König davon überzeugt war, daß er sein Ziel nicht ohne Blutvergießen werde erreichen können, traf er in aller Stille die Vorbereitungen zum Kriege. Die Regimenter wurden auf Kriegsfuß gesetzt, die Artillerie wurde vermehrt, in Krossen 2 *

2. Stadt und Land - S. 40

1895 - Hannover : Meyer
— 40 — Der See. (Der Haderslebener Damm und seine Umgebung.) I. Geographie und Geschichte. 1. Laqe und Größe des Dammes. Der Damm liegt westlich von Hadersleben in einem großen Längen- thal, das im Süden und Norden von Hügeln, im Osten von der Stadt Hadersleben und im Westen von dem Pamhoeler Wald und Christiansthal begrenzt wird. Der See ist etwa 5000 m lang. Wie weit ist es von der Seminarschule nach dem Bahnhof? 500 ra. Wie vielemal so laug ist also der Damm? Die Breite des Wassers ist verschieden. Bei dem Dorfe Fredstedt beträgt sie 2000 m, bei der Stadt 700 in. Die schmälste Stelle ist etwa 200 m breit. Befinden wir uns auf dem Klosterkirchhof, so liegt der Damm vor uns. Wir sehen aber nicht das Ende des Seees (Dammende); denn derselbe macht mehrere Biegungen. Der Kirchhof, auf welchem wir stehen, liegt auf einem Berge. Der Abhang desselben ist schräge, und am Fuße des Berges befindet sich eine Wiese. Zur rechten Hand haben wir den Mühlenstrom und links eine Bucht, die der Damm gebildet hat. Der Klosterkirchhof liegt auf einer Halbinsel. Welche Form hat dieselbe? Auf wie vieleu Seiteu besindet sich Wasser? Das Wasser des Dammes ist nicht klar; denn der Grund des Seees ist mit Schlamm bedeckt. In der Mitte ist das Wasser am tiefsten. Warum das? Das Wasser vom Damm fließt unter die Süderbrücke hindurch und dann in die Föhrde; es ist also in Bewegung. Im Damm ist eiue Strömung. Das Wasser strömt dnrch die Mitte des Dammes von Westen nach Osten. Darum bildet sich in der Mitte des Seees nicht so viel Schlamm wie an den Seiten, wo die Strömung nicht so stark ist. Bevor wir die Halbinsel verlassen, Wersen wir noch einen Blick auf die vielen Garten, welche am Damme liegen. Fast bei jedem Garten besindet sich eine kleine Brücke, an welche ein Boot, das dem Besitzer

3. Stadt und Land - S. 57

1895 - Hannover : Meyer
— 57 — Die Heide. 1. Lage und Begrenzung der Heide. Heute unternehmen wir eine Wanderung ans die Heide. Wir gehen durch die Süderstraße, über die Süderbrücke zur Stadt hiuaus. Bei dem letzten Hanse, rechts am Wege steht ein Stein, der weiß angestrichen ist. Auf der der Stadt zugekehrten Seite lesen wir: Stadt Hadersleben. Bis hierher reicht also unsere Stadt. Ans der andern Seite lesen wir: Süder- Otting. Diese Gemeinde grenzt also an die Stadt Hadersleben. Links am Wege befinden sich zwei Quellen, die mit Bretten, bedeckt sind. Von diesen führen Röhren nach dem Springbrunnen beim Hospital, wo das Wasser etwa eine Höhe von 1 -m erreicht. Daraus sehen wir, daß die Quellen ungefähr 1 m höher liegen als der Brunnen. Folglich geht es. wenn wir nach Süden wandern, bergan? Hadersleben liegt in einem Thale. Links biegt ein Weg nach Aarösnnd ab. Auf dem eiuarmigen Wegweiser steht die Zahl 14 mit der Benennung km. Von hier nach Aarösnnd sind es 14 000 m oder 14 km. Wir folgen diesem Wege. Blicken wir nach Norden, so liegt die Stadt vor uns im Thale. Rechts am Wege ist ein Steiu eingegraben. Auf weißem Grnnde steht 0,1 km. Was bedeutet das? Von dem Wegweiser bis hierher sind es 100 m. Wir sind also 100 m gewandert. Wir gehen 100 m weiter und treffen abermals bei einem Stein an. Auf diesem steht 0.2 km. Was bedeutet das? Wir wissen also stets, wenn wir auf die kleinen Steine achten, einen wie langen Weg wir zurückgelegt haben, und können ausrechnen, wie weit wir noch zu wandern haben, um uach Aarösund zu kommen. Auf unserm Wege kommen wir an die Ziegelei, die wir bereits kennen. Es geht bergab, und wir befinden uns in einem Thale, dnrch welches ein Vach fließt, der in die Föhrde mündet. Es ist die Humlegaardsbek. Jetzt geht es wieder bergan. Der Boden der Äcker, welche zu beiden Seiten des Weges liegen, wird magerer. Links erblicken wir einen Sand- Hügel, den sogenannten Buudthöi. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht über die Stadt und die Föhrde. Vor uns liegt eine große,

4. Stadt und Land - S. 91

1895 - Hannover : Meyer
— 91 — zuerst einen Brunnen, oder man treibt eiserne Röhren in die Erde hinein. Der Brunnen wird dann gebohrt. Es kommt häufig oor, daß das Wasser von selbst ans den Röhren hervorspringt. Man hat dann einen Spring- brunnen. Wird der Brnnnen gegraben, so kommt man schließlich so weit in die Erde hinein, daß das Wasser von allen Seiten hervorquillt und weißen Sand mit sich führt; es ist der Qnellsand. Das Wasser ist also in der Erde vorhanden. Wir können überall in die Erde hineingraben, und überall finden wir Wasser. Da, wo das Wasser hervorquillt, ist eine Qnelle. Aber nicht alle Quellen liegen so tief wie in einem Brnnnen. Zuweilen brauchen wir nnr einige Spatenstiche zu machen, alsbald wird die Erde sencht, und die kleine Grnbe füllt sich mit Wasser. Diese Qnelle liegt bedeutend höher. Häufig hat man es, daß das Wasser selbst her- vorbricht, sowie bei der Quelle der Taps-An, bei „Riekes-Kilde", bei der Quelle der Skallebek. Liegt die Qnelle nnn sehr tief, ist alles Land ringsum höher, so bildet sich um die Qnelle ein See; denn jeden Tag, jede Stunde fließt Wasser heraus, und da es keinen Abfluß findet, so bleibt es stehen. Gewöhnlich liegen die Quellen höher; man findet sie sehr häufig am Fuße eines Berges, auf dem Abhänge einer Hochebene. Die Quelle der Taps-Au liegt ziemlich hoch. Wie es bei einer Quelle aussieht, haben wir oft gesehen. Wüßte man nicht, daß an dieser oder jener Stelle eine Quelle wäre, so würde man leicht vorüber- gehen, ohne sie zu bemerken, so unansehnlich ist sie. Das Wasser, welches aus einer Quelle fließt, ist kühl; denn es kommt ja ans der kühlen Erde hervor; es hat noch niemals das Tageslicht gesehen. Es ist rein; denn in der Erde floß es zwischen kleinen, reinen Sandkörnern. Mit großer Vorliebe trinken wir darum das Wasser an einer Quelle. Nicht lange hält es sich so frifch und rein. Allen feinen Sand und Staub in der Nähe der Quelle nimmt es mit sich, fo daß an einer Quelle stets viele Steine liegen; denn der feine Sand, der sie sonst bedeckt, ist weggespült. Das Wasser wird von den Sonnenstrahlen erwärmt. Tiere finden sich ein, um im und am Wasser zu wohnen. So tritt denn das Bächlein, das Quellwasser, ans welchem ein Bach, eine Au, ein Fluß entsteht, seine Reise an. Es weiß nicht, wohin es geht, was es alles besorgen muß auf seinem Wege; es denkt: „der mich gerufen aus dem Stein, der wird mein Führer sein."

5. Stadt und Land - S. 94

1895 - Hannover : Meyer
— 94 dänische. Alle Wagen, die von Deutschland über die Grenze fahren, werden, sobald sie über die Grenze gekommen sind, angehalten. Es giebt aber Leute, die wollen keinen Zoll bezahlen. Wohnen sie in Dänemark, so kommen sie nach Schleswig-Holstein und kaufen solche Waren, die hier billiger sind als in Dänemark. Wenn sie nun mit ihren Waren in die Nähe der Grenze gekommen find, fo halten sie sich versteckt, bis es Abend wird. Ist es dunkel geworden, so suchen sie unbemerkt über die Grenze zu kommen; sie folgen nicht dem Wege, fondern laufen über das Feld. Man nennt solche Leute „Schmuggler". Oft gelingt es ihnen, ihre Waren hinüberznschmnggeln, oft aber auch nicht; denn die Grenzgendarmen Passen Tag und Nacht auf. Wird aber ein Schmuggler gefangen, so wird er hart bestraft, und die Waren werden ihm genommen. e) Die Verdunstung. Wir kehren jetzt nach der Taps-Au zurück. Sie überschreitet die Grenze, fließt sogar auf eiuer kurzen Strecke mit der Grenze zusammen und kann auf dieser Strecke den Namen „Grenzfluß" führen. Der eigent- liche Grenzfluß zwischen Dänemark und Schleswig-Holstein ist die Königsau. Die Dänen hätten gern die Taps-Au behalten; wir wollen sie aber auch gerne haben und begrüßen sie darum bei ihrem Eintritt in das deutsche Land mit Freuden. Wo Bäche, Auen nud Flüsse sind, ist es fruchtbar; denn an ihren Ufern liegen grüue, fruchtbare Wiesen, und anch die Äcker genießen das Wasser der Au. Inwiefern können wir das sagen? Die vielen Wolken, welche wir am Himmel dahinziehen sehen, enthalten Wasser. Dasselbe ist aber von den Bächen, Auen und Seeen gekommen. Hier verdunstet viel Wasser; es verwandelt sich in Dampf. Der Dampf steigt aber in die Höhe. Die Luft hoch obeu ist kühler als die uuten auf der Erde. Der Dampf verdichtet sich, was wir oft gesehen haben. Wenn es z. B. in der Stube wärmer ist als draußen, so beschlagen bei feuchter Luft die Fenster. Wie ist das zu erklären? In der Küche habt ihr auch oft gefeheu, wie der Dampf sich verdichtet und zu Tropfen wird. So ist es auch in den Wolken. Werden die fo schwer, daß die Luft sie nicht tragen kann, so fällt das Wasser in Tropfen zur Erde; es regnet. Der Regen fällt aber auf das Land, auf die Äcker und die Kornfelder und tränkt sie. Darauf fließt das Waffer nach dem Bache, der Au, dem Flusse, dem See, woher es gekommen ist; es hat also eine Rundreise in der Luft gemacht. Nun verstehen wir es auch, wie die Fruchtbarkeit des Landes durch die Bäche und die Flüsse erhöht wird.

6. Stadt und Land - S. 98

1895 - Hannover : Meyer
— 98 — Die Truppen, welche von Süden gekommen waren, schwärmten durch die Ebene und besetzten den kleinen Wald, welcher in der Nähe liegt. Der Feind im Norden mußte sich zurückziehen, um uicht seine Kanonen zu verlieren. Jetzt wurde „das Ganze halt!" geblasen. Das Manöver war für diesen Tag beendet. Die Truppen suchten ihre Quartiere auf. d) Ein anderer großer Nebenfluß der Taps-Au kommt vom Süden und hat wieder mehrere Nebenflüsfe. Diese beiden großen Nebenflüsse der Taps-Au trageu keinen besonderen Namen. Auch an ihren Ufern liegen fruchtbare Wiesen. Durch das viele Wasser, das die etwa 4 km laugen Nebenflüsse nach der Taps-Au führen, schwillt diese sehr an; ihr Bett wird tiefer und breiter. Südlich von Christiansfeld führt eine Brücke über die Taps-Au. Die Wiesen an den Ufern werden breiter. Folgen wir nun dem Flusse weiter, so kommen wir nach der Wasser- mühle in Taarning. Dieselbe liegt am linken Ufer. Vor der Mühle besindet sich ein großer Mühlenteich. In diesem wird das Wasser etwas aufgehalten. Darauf fließt es durch eine Schleuse und treibt nun das große Mühlenrad. Wie das zugeht, haben wir oft bei der Haderslebener Schloßwaffermühle gesehen. 6) Etwa 1 km weiter nach dem Osten liegt wieder eine Wasfer- mühle. Es ist die Mühle bei Aller. Das Dorf Aller ist etwa im Jahre 1273 erbaut wordeu. In der Nähe des Kirchhofes ist die sogenannte heilige Quelle „Piltekjär". Das Dors liegt sehr zerstreut. Am südlichen Ufer, Aller gegenüber, besindet sich ein kleiner Wald. Beim Dorfe Aller beginnt der Unterlauf des Fluffes. 4. Der Unterlauf. Das Land ist flache hat keine Berge und keine Thäler und senkt sich nur weuig nach Osten hin. Darum fließt der Fluß gauz ruhig. Wir sehen kaum, daß das Wasser sich bewegt Noch ein Nebenfluß wird am rechten Ufer aufgenommen. Die Taps-Au hat jetzt eine bedeutende Breite und Tiefe. Alles Wasser, das zum Flußgebiet (was will das sagen?) gehört, hat sich hier vereint, um sich in die Heilsminder Bucht zu er- gießen. Das Wasser, welches aus der Quelle bei Taps geflossen ist, hat einen Weg von etwa 16 km zurückgelegt; soviel beträgt also die Länge des Fluffes. 5. Die Mündung. a) Trotz der laugen Reise kommt das Wasser der Taps-Au nach Dänemark zurück; denn die nördliche Hälfte der Heilsminder Bucht gehört

7. Stadt und Land - S. 112

1895 - Hannover : Meyer
— 112 — mittag in dem kleinen Wäldchen von Westerriis zu verleben. Es befindet sich hier auch ein kleines Wirtshans mit einer Kegelbahn. Der Wald gehört dem Besitzer von Aastrnp-Hof. 4. Der Bagger. Wir rudern weiter und kommen an ein Schiff, welches ganz merk- würdig aussieht, und worauf viele Leute beschäftigt sind. Auf dem Schiff steht mit großen weißen Buchstaben der Name „Hadersleben" ge- schrieben. Das Schiff gehört nämlich der Stadt und ist ein Bagger. Unsere Föhrde ist für die Schiffe kein gutes Fahrwasser; sie ist schmal und flach. Nur in der Mitte befindet sich eine tiefe Rinne. An den Ufern ist das Wasser an vielen Stellen so flach, daß man hinauswaten könnte. Doch thut man es nicht gern; denn treten wir hinein, so merken wir, daß der Grund nicht fest, sondern schlammig ist. Der weiche Schlamm bleibt aber nicht am Ufer liegen, sondern rutscht allmählich in die Rinne hinein. Diese würde mit der Zeit voll Schlamm werden, wenn man ihn nicht entfernte. Das würde aber zur Folge haben, daß die Schiffe nicht in die Föhrde hineinsegeln könnten. Nun wissen wir aber, daß die Schiffe für unsere Stadt von Bedeutung sind, und darum fucht man, die Rinne möglichst tief zu halten. Dieses besorgt der Bagger, welcher eine Maschine ist, die auf einem Schiffe ruht. Wenn nun die Maschine in Bewegung gesetzt wird, so senkt sich eine Reihe von Eimern, die an einem Rade sitzt, in die Tiefe und kommt mit Schlamm ge- füllt wieder herauf. Sie entleeren sich selbst, und der Schlamm fällt durch eine Röhre in ein neben dem Bagger liegendes Boot. Ist das Boot mit Schlamm gefüllt, fo segeln einige Arbeiter damit ab und bringen den Schlamm nach solchen Stellen hin, wo er der Schiffahrt nicht hinderlich ist. Die Leute auf dem Bagger haben eine schwere und schmutzige Arbeit zu verrichten; die Arbeit wird aber auch gut bezahlt; denn wie die Arbeit, so der Lohn. 5. Die Landzunge. Wir sind an eine sehr schmale Stelle in der Föhrde gekommen. Zwei Schiffe können hier nicht leicht an einander vorbeikommen. Woher kommt es, daß die Föhrde hier so schmal ist? Sie wird doch nicht von Bergen eingeengt! Am südlichen Ufer streckt sich ein schmaler Land- streifen in die Föhrde hinein und verursacht, daß diese so schmal wird. Einen solchen Landstreifen nennen wir eine Landzunge. Woher wohl der Name Zunge? Diese Stelle der Föhrde wird „Sueveriug" (Enge)

8. Stadt und Land - S. 25

1895 - Hannover : Meyer
— 25 — Barometer angebracht. Das Thermometer zeigt an, wie warm es ist; das Barometer, welche Witterung wir bekommen werden; wie stark der Lnftdruck ist. Jeden Tag begiebt sich der Oberförster hierher; er soll die Temperatur und die Witterung beobachten. Was verstehen wir unter Temperatur? Man kann hier erkennen, ob die Luft trocken oder feucht ist, ob Tau gefallen ist, ob die Wärme zu- oder abnimmt, ob wir lange Zeit trockene oder nasse Witterung haben werden n. s. w. An ver- schiedenen Bäumen am Wege finden wir ein kleines Brett angebracht. „Thomashuus" steht darauf geschrieben, und eine gemalte Hand zeigt nach Norden. Wir folgen dem Wege und kommen nach „Thomashuus", einem Wirtshause, das au der Chaussee am Nordende des Waldes liegt. Born Walde kommend, treten wir in einen schönen Garten. Auch hierher wandern die Stadtleute gerue. Von „Thomashuus" führt ein Weg quer- durch den Wald. — Wir sind durch deu Wald gegaugeu und wissen jetzt, wie unser Wald aussieht. Es ist aber noch so manches im Walde, das wir gar nicht beachter haben; an dem wir gedankenlos vornber- gegangen sind. Wir wollen setzt auf das Lebeu im Walde unsere Auf- merksamkeit richten. 2. Bäume und Pflanzen des Waldes. a) Wie der Baum ini Walde lebt. In dem Walde ist es dunkel; deuu die Sonne kann nicht mit ihren Strahlen durch die dichteu Kronen der Bäume dringen. Aus diesem Gruude ist es auch kühl im Walde, und wir können es wohl verstehen, warum die Leute vor den heißen Sonnenstrahlen fliehen und den Wald aussuchen. Im Walde ist die Luft auch ganz anders als in der Stube. Wenn viele Menschen in einer Stube sind, so wird die Luft schlecht. Ist eine Unterrichts-Stnnde zu Ende, so öffnen wir die Fenster, damit die schlechte Luft entweichen und frische Luft in die Schulstube hinein- strömen kann. Woher kommt aber die schlechte Luft? Sie kommt durch das Atmen. Wir atmen Luft eiu und atmen wieder Luft aus. Die Luft, welche wir einatmen, ist aber gut; denn es ist darin Sauerstoff vorhanden, deu wir notwendig zum Lebeu gebrauchen. In der Lnst ist aber nicht nur Sauerstoff, sondern auch Kohlensäure, welche wir mit dem Sauerstoffe einatmen. Die Kohlensäure, welche wir nicht gebrauchen könueu und darnm ausatmen, macht die Lust schlecht. Im Walde aber ist es auders. Die Bäume atmen die Kohlensäure eiu und den Sauer- stoff aus. Köunen denn die Bäume atmen? Allerdings atmen sie nicht

9. Stadt und Land - S. 41

1895 - Hannover : Meyer
— 41 — des Gartens gehört, gebunden ist. Wenn die Tagesarbeit beendet ist, so begeben sich die Leute an heißen Sommertagen nach der Brücke, auf welcher eine Bank steht, und lassen sich hier nieder; denn am Wasser ist es kühl und frisch. Andere lösen ein Boot und rudern auf das Wasser hinaus. Wegen der hohen Bäume, die in den Gärten wachsen, können wir die hinter ihnen liegenden Häuser kaum sehen. Die Gärten sind .fruchtbar, und darum sind sie voll der schönsten Blumen und Früchte. Was in den Gärten wächst, wißt ihr. Mancher von euch hat dort ge- arbeitet, gegraben und gepflanzt. Ein anderes Mal wollen wir in einen der schönsten Gürten hineingehen und uns darin umsehen. Heute fehlt uns die Zeit; denn wir haben die Absicht, eine Wanderung uin den Damm zu unternehmen. Einige von euch haben gewiß schon in Begleitung größerer Knaben öfters diesen Spaziergang gemacht. — Nach kurzer Wanderung ist das Dorf Erleff erreicht. 2. Die Umgebung des Dammes. a) Erleff. Dasselbe liegt unmittelbar am Wasser. Die Bewohner gehören zum Kirchspiel (was bedeutet das?) Alt-Hadersleben, das an der Nordseite des Dammes, Erleff gegenüber, liegt. Weil die Bewohner des Dörfchens zur St. Severiu-Gemeinde gehören, müssen die Kinder von Erleff in Alt- Hadersleben zur Schule geheu. Sie haben einen langen Schulweg; denn sie müssen erst nach Hadersleben und dann durch die ganze Stadt wandern, um die Schule zu erreichen. So ist es aber nicht immer gewesen. In alter Zeit war der Damm bei Erleff so schmal, daß eine Brücke das Dorf mit der Stadt verband. Zwischen dem Dorfe und der Brücke lagen grüne Wiesen. Nun ist es auders. Wo früher die Erleffer mit Pferd und Wagen Heu holten, da schwimmt jetzt das Teichhuhn. Wie ist das zugegangen? Als das Schloß Haderslevhnus auf Böghoved lag, befand sich in der Nähe eine Wassermühle. Das Schloß wurde abgebrochen, und in Hadersleben wurde auf dem Naff ein neues, die Hausburg, aufgeführt. Auch die Mühle brach man ab und baute sie da auf, wo sie heute noch steht. Um aber hier das große Mühlenrad in Bewegung zu setzen, wurde das Wasser ansgedämmt (Damm). Die Wiesen wurden überschwemmt. Herzog Hans, der dies alles anordnete, gab den Bewohnern von Erleff andere Ländereien, die südlich vom Dorfe liegen, und vergütete ihnen so den Verlust ihrer Wieseu.

10. Stadt und Land - S. 45

1895 - Hannover : Meyer
— 45 — Feinde konnte die Burg nicht genommen werden. Es war eine Burgfeste, von breiten und tiefen Gräben umgeben. Die Ritter sind gestorben; das Schloß ist verschwunden. Nur die Geschichte kann heute davon erzählen. — Östlich von der Mühle liegt f) Christiansthal. Durch den Mühleubach steht das Dorf mit der Mühle in Ver- biuduug. Christiansthal ist ein kleines Dorf am Westende des Dammes. In den kleinen Häusern wohnen Fabrikarbeiter, welche in der Papier- fabrik, die hier liegt, arbeiten. In den vielen Schuppen lagen die Sachen, aus denen man Papier bereitete. In einem großen schönen Garten liegt das Wohnhaus des Besitzers. Zu Anfang wurde die Fabrik durch das Wasser getrieben. Später wurden die Maschinen durch Dampf in Be- wegung gesetzt. Davon zeugt der hohe Schornstein, den man in weiter Ferne seheu kann. Früher wurde das Papier aus Lumpen verfertigt: jetzt braucht man auch Holz, Stroh und dergl. dcizu. Das beste weiße Schreibpapier wird aus weißen Lumpen verfertigt. In der Schule will ich euch ein Bild zeigen, auf welchem ihr sehen könnt, wie das Papier zubereitet wird. (Schmidt, Technologische Wandtafeln.) Jetzt steht die Fabrik still. Die Maschinen arbeiten nicht mehr, und die Arbeiter sind entlassen. Christiansthal steht durch einen Kanal mit dem Damm in Verbindung. Das Wasser vom Kanal fließt in den Damm. Bevor ein Kanal gegraben wurde, konnte das Wasser nicht ordentlich abfließen. Es blieb auf den Wiesen stehen, und diese wnrden so weich davon, daß man das Heu kaum ernten konnte. Dieser Kanal ist sehr klein. Ihr habt oft von einem großen Kanal gehört, der jetzt gegraben wird. Wie heißt derselbe? Wir sind am Damm und wandern am Nordufer desselben nach Hadersleben zurück. Auf Fußsteigen und Feldwegen kommen wir nach dem Dorfe g) Fredstedt, welches unmittelbar am Damm liegt. Im Dorfe liegen mehrere Bauern- Höfe, alte und neue. Der östlichste Hof ist sehr alt. Aus der aus Holz gebauten Scheune sehen wir zwei Schilder. Aus dem einen steht: Fredstedt. Gemeinde Fredstedt. Hardesvogtei Hadersleben I. Kreis Hadersleben. Landwehr-Regiment Nr. 84.
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